Frühkindliche Reflexe
Definition Reflexe:
"Reflexe sind physiologisch unwillkürlich und regelhaft ablaufende Vorgänge als Antwort auf einen Reiz den das zentrale Nervensystem entweder aus der Umwelt oder aus dem Körper selbst erhält. Sie ermöglichen eine schnelle, optimale Einstellung des Organismus auf die Umwelt und ein reibungsloses Zusammenspiel aller Körperteile."
Frühkindliche Reflexe:
Die essenziellen frühkindlichen Reflexe ermöglichen dem neugeborenen Kind eine unmittelbare körperliche Reaktion auf unterschiedlichste Umweltreize. Sie dienen der Ernährung und dem Schutz vor Gefahren. Sie sind eine wichtige Grundlage für die zukünftigen Bewegungsentwicklung. In den ersten Lebensjahren reifen die Frühkindlichen Reflexe normalerweise aus. Unwillkürliche Ganzkörper-Reaktionen werden zu bewusst gesteuerten gezielten Bewegungsmustern.
Wird diese Frühe Entwicklung gestört, können Lern-und Leseprobleme, Verhaltensauffälligkeiten und fein- oder grobmotorische Ungeschicklichkeit die Folge sein.
In der Regel handelt es sich um mehrere Faktoren, die dazu führen, dass frühkindliche Reflexe nicht zeitgerecht in der kindlichen Entwicklung integriert bzw. gehemmt werden.
Mögliche Faktoren sind zum Beispiel:
- starker emotionaler Stress in der Schwangerschaft
- anhaltendes Schwangerschaftserbrechen
- Plazenta Insuffizienz
- Frühgeburt oder länger als 2 Wochen übertragen
- Nabelschnurvorfall oder -umschlingung
- Kaiserschnitt
- Steißlage
- Sauerstoffmangel
- geringes Geburtsgewicht
- verformter Schädel
- Intensivmedizinische Maßnahmen
- Erkrankungen mit hohem Fieber während der ersten 18 Monate
- Verzögerungen oder Abweichungen in der Entwicklung
- extreme Erlebnisse, wie zum Beispiel Tod einer nahen Bezugsperson oder Misshandlungen